Zurück

Architekturfotosund LiteraturMaising/München -   Der Architekt und Fotograf Andreas Rumland, der seit Jahrzehnten in Maising wohnt und ein Atelier im „Aukio“ im Pähler Forst hat, stellt seine Arbeiten aus. Elisabeth Carr von „Kunsträume am See“ sorgt für ein literarisches Hörbild, und Joachim Kaske, der Vorsitzende des Kulturvereins Berg, hat die Atelierräume dafür zur Verfügung gestellt. Das allerdings in München, an der Heßstraße 47, wo ein Teil von Kaskes Kulturstiftung daheim ist. Dort wird am Donnerstag, 25. März, 19.30 Uhr, die Schauspielerin und Sprecherin Sabine Castius aus Hermann Melvilles Novelle „Bartleby der Schreiber“ lesen. Schon vorher, von 18 Uhr an, kann man die Bilder besichtigen. Als Andreas Rumland sich von der Architektur verabschiedet hatte und zur Fotografie gewechselt war, blieb er im gleichen Sujet. Seine extrem großformatigen Lichtbilder, meist auf Bütten oder Leinwand, beschäftigen sich mit Architektur. Und sie geraten durch vielfältiges und sehr gezieltes Ineinanderkopieren in die Nähe der Malerei.

ein Bericht von Ingrid Zimmermann
in der Süddeutschen Zeitung
zu den Ateliertagen in der
Heßstraße 47 in München
 

Süddeutsche Zeitung  2010

Münchener Merkur Februar 2010

ein Bericht von Katja Sebald
im Münchener Merkur
zu den Ateliertagen in der
Heßstraße 47 in München
 

Zurück
Merkur 2010 klein

Schöner als die Wirklichkeit
Andreas Rumland erschafft die Welt neu, indem er sie Zerlegt: Seine Fotografien bestehen aus bis zu 30 Einzelbildern

Pöcking/München – „Die Welt ist schön“ hieß ein Bildband mit hundert Fotografien von Albert Renger-Patzsch, der Ende der zwanziger Jahre enorm großes Aufsehen erregte. Thomas Mann und viele andere prominente Zeitgenossen schrieben hymnische Kommentare, sie feierten den „Mythos der Sachlichkeit“ und den „Realismus“, also die Unbestechlichkeit der Fotografie. Aber schon diese frühen, ungemein ästhetisierenden Bilder von Natur und Technik waren natürlich inszenierte und idealisierte Darstellungen. Wir, in einem neuen Jahrtausend und in einer neuen Epoche, wissen es natürlich besser – und glauben doch immer noch, dass die Fotografie objektive Abbildungen der tatsächlichen Welt schafft. Im Grenzland zwischen überzeichneter, schonungsloser Darstellung und scheinbarer, künstlich erzeugter „Hyperrealität“ bewegen sich zahlreiche zeitgenössische Künstler.
Die Welt ist schön – das könnte auch über den Bildern von Andreas Rumland stehen.
Seine Bildwelten aber sind schöner als die Wirklichkeit: Sie sehen zwar aus wie Fotografien, bestehen aber tatsächlich aus bis zu dreißig Einzelaufnahmen, die der Künstler montiert, arrangiert und auf höchst diffizile Weise bearbeitet. Sein besonderes Augenmerk liegt dabei auf einem – für den flüchtigen Betrachter kaum wahrnehmbaren – fein abgestuften Spiel mit Farbe, Unfarbe und Nichtfarbe.
Aber nicht nur mit Realität und virtueller Realität verwirrt Rumland den Betrachter, er erzeugt durch die hochauflösenden Pigmentdrucke und extrem saugfähigem Untergrund – feine Leinwand oder Büttenpapier in Großformaten – ein fast haptische malerische Qualität. Die eigentlichen Motive aber spielen für Rumland eine völlig untergeordnete Rolle, sie dienen lediglich als Ausgangspunkt für rhythmische Anordnungen aus Form, Fläche und Struktur, meist ohne explizite räumliche Tiefe. Neben bestimmten architektonischen Gegebenheiten reizen Andreas Rumland vor allem auch Dinge, die eigentlich per se nicht schön sein können, zum Erschaffen schöner neuer Welten: Container und Hafenanlagen, Baustellen, Geflechte aus Rohren und Leitungen. Auf dem Bildschirm „putzt“ er sie und poliert sie auf Hochglanz, stattet sie mit einem neuen Himmel und neuen Farben aus, sublimiert sie zu ästhetischen Kompositionen. So wohlproportioniert und geschönt diese menschenleeren Welten auch sein mögen – es wohnt ihnen doch eine leise Melancholie und eine wundersame Poesie inne.   Katja Sebald

Zurück
Merkur 2010 mini

... Architektur…Containerlager, Großstadtpfützen und Landschaft rechts und links der Autobahn sind Orte, die kaum eines Blickes gewürdigt werden.  Ihre verborgene Schönheit in den Betrachtungsmittelpunkt zu stellen, ist die Kunst des Münchener Fotografen Andreas Rumland. 24 Einzelaufnahmen und rund 100 Stunden Bearbeitungszeit waren notwendig, um aus dem unwirtlichen Ort am Autobahnende vor Starnberg eine zauberhafte, detailreiche Flusslandschaft zu gestalten, die den Betrachterblick unwillkürlich in ihre zartgrüne Tiefe gleiten lässt. …...

Merkur  2010

Zurück
Salettl Merkur 2010 mini

ein Bericht von Patrizia Steipe
in der Süddeutschen Zeitung
zu der Ausstellung Salettl,
im Schloß Seefeld

… Gastkünstler Andreas Rumland . Eine fast schon magnetische Wirkung übten seine riesigen Pigmentprints auf die Besucher aus. Dabei war das Thema der Bilder eigentlich banal: Übereinandergestapelte Container, Gebäude, die durch ihre horizontalen und vertikalen Linien interessante Motive abgeben, eine Flusslandschaft - Sujets, die aus jedem Fotokurs bekannt sind. Und doch, irgendetwas an den Bildern zog den Betrachter in Bann. War es die irrsinnige Strahlkraft der verwendeten Farbpalette, die eigentlich nur die Farbe Grau enthält, diese aber in einer nie gekannten Abstufung? war es die Schärfe der Bildern die bei der Flusslandschaft noch das kleinste Blättchen genau abzeichnete, die beeindruckenden Formate oder die Perfektion in diesen völlig durchkonstruierten Drucken, die Rumland in der heimischen Werkstatt selbst produziert? "Ich mach das Bild, so wie ich es mir vorstelle", sagte der Künstler aus Maising. Viele Einzelbilder werden zu einem Gesamtbild zusammengesetzt, durch eine neue Farbgebung verfremdet und so eine neue Wirklichkeit erschaffen. "Wie auf dem Bild werden Sie die Wirklichkeit nie erleben" erklärt Rumland. ….

Süddeutsche Zeitung 2010

Andreas Rumland   

Start
Bilder Urban
Struktur
Impressum

Bilder   

Industries
Natur
Körperform